Dienstag, 19. Mai 2020

Kapitel 8 - Schreie

-Erin/Joshua-

"Wie kommst du darauf, dass Zieg in der Hölle ist?" fragte Devon schockiert.
"Der Gegenstand den Joshua beschrieben hat.. Ich kenne so einen aus diversen Schriften." sagte Erin und wandte sich wieder dem Jungen zu. "Weißt du auch woher Zieg diesen Gegenstand hat?" wollte sie wissen, doch Joshua verschränkte die Arme "Jetzt bin ICH erstmal dran!" forderte er "Wenn ihr mehr Antworten wollt, will ich auch welche." Erin ließ sich drauf ein und fragte "Okay. Was willst du wiss....." Ein lautes Krachen unterbrach die Beiden. Gefolgt von schmerzerfüllten Schreien.
Erin schreckte auf und während Devon hinaus auf den Krankenhausflur stürmte, bat sie den Jungen energisch "Joshua, bleib du bitte hier!" und folgte Devon nach draußen. Dieser stand fassungslos da und schaute in Richtung des Nachbarzimmers, in dem Zieg bis zu seiner Flucht, vor ein paar Minuten, noch gelegen hatte. Die Tür schien zertrümmert worden zu sein und eine Spur aus Blut führte von dem Raum in das gegenüberliegende Zimmer. Es handelte sich wohl um das Schwesternzimmer, was man an den Fenstern erkennen konnte, die zwar ebenfalls voller Blutspritzer waren, aber noch einen leichten Einblick hinen gaben. Irgendwer bewegte sich noch darin. Vorsichtig näherten sich Erin und Devon dem Zimmer, doch bevor sie es erreichten, verließ eine Frau lächelnd den Raum und zog sich eine blutverschmierte Jacke über, die ihr nicht ganz zu passen schien. Erin umfasste den Arm von Devon und hielt ihn zurück. Sie krallte sich so darin fest, dass er sie ansehen musste. Ihre Augen schienen ängstlich und ihr ganzer Körper zitterte. So hatte er sie höchstens damals bei dieser Sache mit Daniel gesehen. Ein aufschrecken in ihrem Gesicht verriet Devon, dass gerade irgendetwas schlechtes hinter seinem Rücken passierte und schreckhaft riss er sich los und drehte sich um. Zu spät. Ein schneller und unglaublich kräftiger Schlag traf ihn am Kopf und schleuderte ihn gegen die Wand.
"Du.. Du bist ein Dämon" stellte Erin entsetzt fest und kämpfte um Fassung. "Aber wie.." stammelte sie weiter, während sie in Sorge zu Devon zu ihm herab blickte "Wie ich es geschafft habe herzukommen?" sprach die fremde Frau mit eiskalter, fast schon verachtender Stimme und stand plötzlich direkt vor ihr. "Das spielt keine Rolle mehr. Für keinen von euch." Noch bevor Erin etwas erwidern konnte packte die Fremde sie am Hals und hob sie hoch. Erin bekam keine Luft mehr und schlug und trat wild um sich. Sie traf dabei einige Male die Dämonin, doch richteten die Treffer gar nichts aus, nicht mal eine Reaktion. Wärend die Fremde der hilflosen Erin die Luft weiter abdrückte und musterte, begann sie weiter zu reden "Ahhhh. Du bist es. Du magst mich vielleicht nicht kennen Erin, aber ich kenne dich. Und zwar ganz genau. Ich habe vor Jahren schon versucht in diese Welt zu kommen. Damals wollte ich es über dich. Bis du und dieser Rotzbengel mein Spielzeug kaputt gemacht habt." sie hielt inne und überlegte "Daniel hieß er glaub ich. Aber spielt auch keine Rolle. Ich hab.." Die Worte der Fremden wurden immer dumpfer in Erins Ohren. Sie war dabei zu sterben. Der Name Daniel brannte sich wieder und wieder in ihre verblassenden Gedanken, während ihr schwarz vor Augen wurde.
Doch plötzlich strömte wieder Luft in ihre Lunge, die augenblicklich wieder entwich, als sie auf dem Boden aufschlug. Während sie nach Luft schnappte und versuchte wieder zu sich zu kommen, hörte sie die Dämonin vor schmerzen schreien und fluchen. "Wie kannst du es wagen du Mißgeburt?" rief sie und Erin konnte erkennen, dass die Fremde jemand anderen festhielt. "Ahhhhhhrgg" schrie Joshua vor Schmerzen laut auf, als die Dämonin begann an seinem Arm zu ziehen. "Dafür werde ich dir alle Gliedmaßen einzeln ausreißen!" schrie sie den Jungen an und war innerlich schockiert, wie dieser kleine Bengel sie nur hatte verletzen können. Eine Hand berührte Erins Schulter und sie spürte sofort, dass es sich um Devon handeln musste. "Erin!" sagte er "Erin! Wir müssen hier raus! Sofort!!"
Erin, die langsam wieder zu sich kam, sah den kreischenden Jungen in den Fängen der Dämonin und die Wunde an deren Bein, die Joshua ihr wohl zugefügt haben musste und widersprach Devon "Wir können den kleinen nicht im Stich lassen" sagte sie und stand auf. Sie stürmte schreiend auf die andere Frau zu und zückte einen rituellen Dolch dabei, um die Dämonin anzugreifen. Devon sah schockiert zu wie die Fremde den Arm des Jungen los ließ und blitzschnell nach Erin griff, die durch die Wucht dieser Aktion ihre Waffe fallen ließ. Nun hatte die Dämonin beide in ihren Fingern und rief wütend "Jetzt sterbt endlich ihr Würmer!!" Doch noch bevor sie ihre Worte in die Tat umsetzen konnte rammte Devon sie frontal und brachte sie zu Fall.
Die Dämonin hatte in ihrer Rage nicht auf den Dritten geachtet und wurde so von ihm überrascht. Es richtete zwar keinen Schaden bei ihr aus, jedoch hatte sie aus Schock beim Sturz die beiden Anderen losgelassen und bäumte sich nun, kochend vor Wut langsam auf. Devon stand vor ihr und drehte sich zu Erin und Joshua um "Jetzt rennt weg verdammt noch mal!! Ich versuche sie aufzuhalten so lange ich kann!"
Erin wollte ihm dennoch zur Hilfe eilen, aber sein stechender Blick sagte ihr, dass er sich bereits entschieden hatte und sich nicht davon abbringen lassen würde. Sie nickte ihm zu, packte Joshua an der Hand und rannte mit ihm so schnell sie konnte davon. Erleichtert widmete sich Devon wieder der Dämonin, die sich inzwischen wieder voll aufgerichtet hatte. Langsam ging sie auf Devon zu. Bereit ihn zu töten. Da schrie er laut auf und hoffte, sein Schrei würde auch gegen Dämonen in DIESER Welt helfen. 
Doch das tat er nicht. 
Und das letzte was Erin sah, als sie sich noch einmal umdrehte war, wie die Hand der Dämonin, Devons Brustkorb durchbohrte und seinen Schrei erstickte...






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