Donnerstag, 9. April 2020

Kapitel 7 - Ein ungutes Gefühl

-Zieg-

"Also gut" begann Zieg "Aber viel weiß ich auch nicht, über die Frau aus meinen Träumen". Er schaute nachdenklich ins Leere und als er einen klaren Blick auf seine Erinnerungen werfen konnte, fing er an sie zu Beschreiben. "Sie wirkt so unglaublich perfekt. Hat makellose, schneeweiße Haut und Feuerrotes kurzes Haar und leuchtend gelbe Augen" Zieg stoppte. Viel mehr wusste er wirklich nicht und es fühlte sich so albern an, dass er dennoch so viel für sie empfand. Dabaara schaute ihn verwirrt an und Zieg fuhr fort "Mehr weiß ich nicht über sie, tut mir leid. Meist sind die Begegnungen recht kurz und wenn sie das Potenzial hatten länger anzudauern, beendet sie das Treffen." Unweigerlich musste Zieg an die Situation denken, wo er in der Badewanne lag und sie ihn aus seinem Traum stieß und griff sich instinktiv an die Brust. "Hat sie dich berührt?", fragte Dabaara neugierig und rutschte ein wenig näher zu Zieg. "Ja", erwiderte dieser knapp und tippte sich auf die Stelle. "Lass mich die Stelle berühren", bat Dabaara und auch wenn es Zieg unangenehm war, ließ er ihn gewähren. Dabaara legte seine flache Hand auf Ziegs Brust und schloss seine Augen und ein paar Augenblicke später hatte er seine Antworten. "Es ist, wie ich es befürchtet habe", sprach Dabaara ernst, "Du wirst von einer starken Dämonin geleitet, die einen unermesslichen Hass auf andere Dämonen hat. Sie benutzt dich. Zeigt dir deine nächsten Opfer und.." brüllend unterbrach ihn Zieg "So ein Schwachsinn!" Wie konnte dieser Greis nur so etwas Absurdes behaupten? "Denk nach", befahl Dabaara, auch wenn das nicht nötig gewesen wäre. Zieg war bereits in Gedanken versunken. Er richtete seine Augen wieder auf Dabaara "Wenn sie ein Dämon ist, der an mir hängt und mich beeinflusst, wieso kann ich sie dann nicht sehen, wenn ich in die Zwischenwelt gehe?" fragte er berechtigterweise. "Das ist einfach", eröffnete der Alte "Wenn du herübergehst, tauscht ihr die Plätze, was ihr aber nicht viel bringt, da deine Gabe die Zeit der Menschenwelt einfriert, solange du in der Zwischenwelt bist". Ziegs Gedanken explodierten regelrecht, blieben aber bei einer Frage stehen "Wenn diese eure Welt, so wie unsere Welt ganz normal weiter läuft, wo ist sie dann jetzt? Ich kann sie nicht spüren". Dabaara, der genau zugehört hatte was Zieg da sprach, wurde plötzlich kreide bleich. "Als du in die Zwischenwelt gegangen bist, hat sie ja wieder mit dir getauscht", sprach Dabaara ernst, "Und mit deinem Eintritt in unsere Welt, den ich zu verschulden habe, lief die Zeit wieder weiter und jetzt gerade ist sie vermutlich frei in deiner Welt unterwegs."
Zieg verzweifelte fast bei dem Gedanken, dass er sein gesamtes Leben lang als Werkzeug benutzt worden sein könnte, was aber schnell von dem anderen verheerenden Gedanken verdrängt wurde, was ein freier Dämon mit unklarem Charakter wohl für einen Schaden in seiner Welt anrichten könnte. Ein Schock ging durch ihn durch. "Erin!" schrie Zieg laut, als ihm bewusst wurde, an welchem Ort die Dämonin erscheinen würde. "Ich muss sofort los und schauen ob es ihr gut geht. Wie komme ich wieder zurück?" wollte er wissen und Dabaara sah ihn besorgt an "Deine Sorge ist berechtigt", antwortete er ihm, " Die Dämonin, übrigens ist ihr Name Mallessa, sie ist herzlos. Wer weiß, was sie in eurer Welt anstellen wird." Dabaara stand auf und ging zu einem Gefäß am Rande des Zeltes und holte ein paar weitere von den Gegenständen hervor, wie jener, welcher Zieg hier her gebracht hatte. Und während Zieg aufstand, um die Gegenstände entgegenzunehmen, deutete Dabaara mit der anderen Hand auf den Ausgang und sprach "Du kommst genau so wieder zurück, wie du hergekommen bist. Ach, und ich werde dir jemanden schicken, der dir hilft, falls es nötig wird." Dankbar nahm Zieg die Gegenstände an und eilte hinaus. Hoffentlich war noch nichts Schlimmes passiert...











Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen